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Dienstag, 26. Juni 2012

Rhabarbartraum(a)


Es wurde und war mal wieder Rhabarbarsaison und auf den Märkten (und auch in den Supermärkten) lagen überall haufenweise mysteriös anmutende, knackig-appetitliche rot glänzende Stängel und wie jedes Jahr um diese Rhabarbar (und Spargel-) Zeit nahm ich mir vor, endlich mein Rhabarbartrauma zu überwinden.

Dieses hemmte mich seit der Rhabarbarsaison 2006 als ich in der Biokiste, die ich damals bestellt hatte, nicht nur ein paar Stangen Rhabarbar, sondern auch ein Faltblatt mit einigen Rezeptideen dazu fand und mich prompt an das angeführte "Rhababarpüree" wagte, was eine schlechte Idee mit langjährigen, weitreichenden Folgen (Stichwort Rhabarbartrauma) war. Was ich fabrizierte, war sowohl in der Konsistenz als auch visuell identisch mit dem, was der menschliche Körper nach zu viel Alkohol wieder von sich gibt, und hatte - passenderweise - darüber hinaus einen penetranten, fürchterlich säuerlichen Nachgeschmack. Nach einem Probierlöffel musste ich den ganzen Topf wegkippen, um nicht einen ähnlichen Brei hinterher zu spucken und was mir seitdem geblieben war, war ein wenn auch ungerechtfertigtes und überzogenes, so doch fundamentales Mißtrauen dem schönen Rhabarbar gegenüber.

Dieses Jahr wollte ich das nun endlich ändern. Ich habe mich zum Kauf von ein paar tollen Stangen Rhabarbar überwunden, beschlossen, keine kulinarischen Experimente zu wagen, sondern mich erst einmal ganz klassisch an einen Kuchen zu wagen und nach Rezepten gegoogelt. Dabei bin ich auf das folgende gestoßen und habe es mit dessen Hilfe tatsächlich geschafft, nicht nur mein Trauma zu überwinden, sondern sogar der nächsten Rhabarbarsaison mit Freude entgegenzusehen: http://veganeversuchskueche.blogspot.de/2011/04/rhabarber-streusel-kuchen-aka-der.html?showComment=1337365899708#c654615906082136166 

Danke,  liebe vegane Versuchsküche!

Und weil's so lecker war und mir nach meinem Wochenendkuchen noch eine Stange übrig geblieben war, habe ich diese Montag früh für mein Frühstück spontan zu einem Kompott(brei) verarbeitet, als rot-rosa Klacksinsel in einen See voller Sojavanillejoghurt gesetzt und mit gerösteten Mandelblättchen bestreut verschlungen genossen. Hmm...

Directions (Kompott):
Rhabarbarstange waschen und in ca. 1 cm breite Ringe schneiden. In einer Schüssel mit Rohrohrzucker bestreuen und zum Einziehen und safteln kurz stehen lassen. In einem kleinen Topf ein bisschen Alsana-Margarine zergehen lassen, die Rhabarbarzuckermasse beigeben, mit ein bisschen Wasser auffüllen, so dass nichts anbrennt und die Konsistenz euch recht wird. Köcheln lassen bis die Rhabarbarstücke einigermaßen zerfallen sind. Ich habe noch mit Agavendicksaft nachgesüßt, aber das Süßen müsst ihr davon abhängig machen, wie viel von der Rhabarbar'schen Säure ihr ausgleichen möchtet. Also am besten einfach immer wieder mal kosten und bei Bedarf handeln.





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